Von Druckspooler-Problemen zur Hochverfügbarkeit

Was ist ein Druckspooler?

Ein Druckspooler ist eine Software-Komponente eines Betriebssystems, die den Druckprozess zwischen Anwendungen und Druckern koordiniert. Der Begriff „Spooler“ leitet sich von „Simultaneous Peripheral Operations On-line“ ab und beschreibt die Fähigkeit, Druckaufträge zu speichern und zu verwalten, während andere Aufgaben ausgeführt werden. Der Druckspooler verwaltet die Reihenfolge der Dokumente, die in die Druckwarteschlange gelangen sollen.

Neben dem Windows Print Spooler, dem Standard-Druckdienst in Windows-Betriebssystemen, gibt es noch CUPS (Common UNIX Printing System), ein weit verbreiteter Spooler in Unix- und Linux-Systemen sowie im macOS-Drucksystem.

Durch Spooling wird die Reihenfolge der Druckjobs gesteuert
Durch Spooling wird die Reihenfolge der Druckjobs gesteuert

Aufgaben eines Druckspoolers:

  1. Verwalten von Druckaufträgen: Der Druckspooler empfängt Druckaufträge von verschiedenen Anwendungen und speichert diese in einer Warteschlange (Queue). So können mehrere Druckaufträge gleichzeitig verarbeitet werden, auch wenn der Drucker nicht sofort verfügbar ist.
  2. Druckaufträge puffern: Der Spooler speichert die Druckaufträge temporär auf der Festplatte oder im Arbeitsspeicher, bis der Drucker bereit ist, sie zu verarbeiten. Das sorgt dafür, dass die Anwendungen nicht blockiert werden und sofort weiterarbeiten können.
  3. Reihenfolge der Druckaufträge steuern: Der Spooler sorgt dafür, dass die Druckaufträge in der richtigen Reihenfolge ausgeführt werden. Administrator.innen oder Benutzer.innen können die Reihenfolge ändern, Druckaufträge priorisieren oder abbrechen.
  4. Kommunikation mit dem Drucker: Der Spooler sendet die Druckaufträge an den Drucker und überwacht dessen Status. Wenn Probleme wie Papierstau oder ein leerer Toner auftreten, kann der Spooler den Benutzer informieren.
  5. Fehlerbehebung: Falls ein Druckauftrag fehlschlägt, hält der Spooler den Auftrag an und bietet die Möglichkeit, ihn erneut zu starten oder zu löschen.

Ein typisches Netzwerkdruck-Szenario

In einem Büro sendet eine Mitarbeiterin ein 50-seitiges Dokument zum Druck, während ein anderer Mitarbeiter eine kurze E-Mail ausdrucken möchte. Der Print Spooler legt beide Aufträge in die Warteschlange und sendet sie nacheinander an den Drucker, wobei er den Status jedes Auftrags überwacht. Solange das erste Dokument gedruckt wird, muss das nachfolgende Dokument auf seinen Platz in der Warteschlange warten und es wird der Druckerstatus „Spooling“ angezeigt.

Netzwerkdrucken mit Spooling und Rendering

Beim Netzwerkdrucken in einer Windows-Umgebung spielt der Windows Print Spooler eine zentrale Rolle und hat auch direkten Bezug zum Rendering. Der Druckprozess lässt sich in mehrere Phasen unterteilen, wobei Spooling und Rendering eng miteinander verbunden sind, aber unterschiedliche Aufgaben erfüllen.

Ablauf des Druckprozesses beim Netzwerkdrucken

  1. Anwendungsebene:
    Der.die Benutzer.in sendet einen Druckauftrag aus einer Anwendung (z. B. Word, Excel). Die Anwendung generiert den Druckauftrag in einer Zwischenform, z. B. im Enhanced Metafile (EMF)-Format oder direkt als RAW-Daten.
  1. Rendering im Spooler:
    • Der Windows Print Spooler empfängt die Druckdaten. Hier findet das Rendering, also die Umwandlung des Druckauftrags aus einem universellen Format (z. B. EMF) in ein druckerspezifisches Format (z. B. PCL, PostScript) statt. Dieser Prozess kann entweder auf dem Client (Client-Side Rendering) oder auf dem Server (Server-Side Rendering) erfolgen, abhängig von der Konfiguration.
  2. Spooling:
    • Nach dem Rendering speichert der Print Spooler die fertig gerenderten Daten in einer Warteschlange ab. Die Dateien werden entweder temporär auf der Festplatte oder im Arbeitsspeicher gespeichert. Typischerweise landen sie im Ordner C:\Windows\System32\spool\PRINTERS. Das Spooling sorgt dafür, dass die Druckaufträge organisiert und nacheinander an den Drucker gesendet werden.
  3. Übertragung an den Drucker:
    • Der Spooler sendet die gerenderten Daten über das Netzwerkprotokoll (z. B. IPP, LPD/LPR oder SMB) an den Druckserver oder direkt an den Netzwerkdrucker. Der Drucker verarbeitet die Daten und beginnt mit dem physischen Druck.

Mögliche Probleme beim Druckspooling

Ein korrekt konfigurierter Print Spooler ist essenziell für eine reibungslose Druckerfahrung, besonders in Umgebungen mit hohem Druckaufkommen. Probleme oder Verzögerungen beim Spooling können durch eine Vielzahl von Faktoren entstehen, die den Druckprozess behindern. Diese reichen von Software- und Treiberproblemen bis hin zu Netzwerk- oder Hardwarefehlern.

Hier sind die häufigsten Ursachen und wie sie zu Verzögerungen oder dem Ausbleiben eines Ausdrucks führen können:

Fehler im Druckspooler-Dienst

Der Windows-Print-Spooler-Dienst, der Druckaufträge verwaltet, kann abstürzen, hängen oder nicht gestartet sein. Damit bleiben die Druckaufträge in der Warteschlange hängen, statt an den Drucker übertragen zu werden. Hier hilft mitunter, den Spooler Dienst über die Dienste-Verwaltung (services.msc) zu überprüfen und ggf. neuzustarten. Das Ereignisprotokoll sollte auf Fehlermeldungen geprüft werden.

Veraltete oder fehlerhafte Druckertreiber

Veraltete oder inkompatible Treiber können dazu führen, dass Druckaufträge nicht korrekt gerendert oder vom Spooler verarbeitet werden. Es kommt zu Verzögerungen oder fehlerhaften Druckdaten. Der Spooler kann die Aufträge nicht korrekt verarbeiten. Hier wäre eine mögliche Lösung, aktuelle Druckertreiber vom Hersteller zu installieren.

Weitere Ursachen für Probleme beim Druckspooling können sein:

  • große und komplexe Druckaufträge, die zu Fehlern beim Rendering der Druckdaten führen
  • Netzwerkprobleme, durch die Aufträge im Spooler hängen bleiben
  • Voller Spooler-Speicher
  • Konflikte durch viele gleichzeitige Druckaufträge oder falsche Priorisierungen
  • Drucker unterstützen bestimmte Dateiformate (z. B. PCL, PostScript) nicht korrekt.
  • Fehlerhafte Updates oder Systemkonfigurationen beeinträchtigen den Spooler, weshalb der Spooling-Dienst instabil wird oder gar nicht erst startet.
  • Spooler hält alle Aufträge an, bis der Drucker betriebsbereit ist (Papier nachlegen, Toner wechseln).

ThinPrint sichert hochverfügbares Drucken durch proaktives Spooler-Management

Spooler-Probleme bei Druckservern entwickeln sich oft über einen längeren Zeitraum, noch bevor der eigentliche Ausfall eintritt. Schon früh können sich Symptome wie Verzögerungen bei der Druckausgabe bemerkbar machen. Solche Störungen wirken sich direkt auf die Hochverfügbarkeit von Druckdiensten aus, da ein instabiler Spooler den reibungslosen Ablauf von Druckaufträgen gefährden kann.

Um die Hochverfügbarkeit der Druckinfrastruktur zu gewährleisten, hat ThinPrint ein fortschrittliches Frühwarnsystem entwickelt. Die ThinPrint Engine ermittelt regelmäßig die die Leistungsfähigkeit des Spool-Prozesses auf dem Druckserver und legt bei Überschreitung festgelegter Schwellwerte Druckaufträge auf andere Server um. Auf diese Weise wird eine negative Beeinflussung der Druckprozesse verhindert und für hochverfügbares Netzwerkdrucken gesorgt.

Unter Administrative Vorlagen→ ThinPrint→ ThinPrint High Availability stehen Ihnen Hochverfügbarkeits-Einstellungen wie „Schwellenwert definieren, die den Druckserver zur Änderung seines Status veranlassen“ oder „Intervall zur Spooler-Prüfung festlegen“ zur Verfügung:

ThinPrint Hochverfügbarkeitsgruppenrichtlinie für die Spooler-Prüfuing
ThinPrint Hochverfügbarkeitsgruppenrichtlinie „Intervall zur Spooler-Prüfung festlegen“

Optimierte Überwachung des Spooler-Prozesses auf dem Druckserver

In der Praxis kann es vorkommen, dass der Spooler-Dienst zwar aktiv ist, aber dennoch blockiert und dadurch keine Druckaufträge mehr ausführt. Die ThinPrint Engine bietet hierfür eine intelligente Lösung: den ThinPrint Spooler Watchdog. Diese ThinPrint-Komponente agiert als virtueller Drucker auf dem Druckserver und dient der kontinuierlichen Überprüfung der Funktionsfähigkeit des Spoolers.

Der Spooler Watchdog sendet in regelmäßigen Abständen einen Testdruck, indem er eine sogenannte Dummy-Datei druckt. Dieser automatisierte Prozess verifiziert, dass der Spooler-Dienst reibungslos arbeitet und keine Blockaden vorliegen. Wenn der Test erfolgreich ist, bestätigt der Watchdog, dass der Druckserver betriebsbereit ist und Druckaufträge ordnungsgemäß verarbeitet werden können.

ThinPrints virtueller Drucker Spooler Watchdog in der Druckerliste
Der virtuelle Drucker ThinPrint Spooler Watchdog in der Druckerliste
Eigenschaften des virtuellen Druckers ThinPrint Spooler Watchdog
Eigenschaften des virtuellen Druckers ThinPrint Spooler Watchdog

Dieser Testdruck ist einer der Trigger, um einen Server im Fehlerfall offline zu nehmen und die Druckaufträge auf einen anderen Druckserver zu leiten.

Endpoint-Spooler zentral im Blick

Probleme der Spooler von lokalen Druckservern und Desktop-Rechnern können das Drucken ebenfalls negativ beeinflussen. Mit ThinPrint hat der IT-Administrator den Gesundheitsstatus dieser Komponenten jederzeit zentral im Blick und kann bei Störungen gezielt und zeitnah eingreifen.

Fazit: Effiziente Druckinfrastrukturen dank ThinPrint

Ein stabil funktionierender Druckspooler ist das Herzstück jeder Druckinfrastruktur – er koordiniert zuverlässig den Fluss von Druckaufträgen zwischen Anwendungen und Druckern. Während Softwarefehler, Netzwerkprobleme oder veraltete Treiber den Spooling-Prozess beeinträchtigen können, bietet ThinPrint umfassende Lösungen, um diese Herausforderungen proaktiv anzugehen. Mit intelligenten Frühwarnsystemen, wie dem Spooler Watchdog und dynamischer Umleitung von Druckaufträgen, stellt ThinPrint sicher, dass Druckdienste auch bei Teilproblemen hochverfügbar bleiben. Dadurch können Unternehmen Druckausfälle minimieren, ihre Betriebsabläufe optimieren und eine reibungslose, unterbrechungsfreie Druckerfahrung gewährleisten.


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