Der Typ 4-Druckertreiber: Was Admins wissen müssen
Mit Windows Server 2012 / Windows 8 hat Microsoft ein neues Treibermodell für das Druck-Subsystem eingeführt, die sogenannten Typ 4-Druckertreiber. In diesem Beitrag werfen wir einen Blick auf die Typ 4-Druckertreiber und die Unterschiede zwischen Typ 3- und Typ 4-Treibern.
Typ 3- vs. Typ 4-Druckertreiber
Die Hauptidee hinter dem Typ 4-Druckertreiber (bzw. V4-Treiber) war es, die Nachteile des früheren Typ 3-Treibermodells zu beseitigen. Im Grunde hat sich an diesem alten Modell seit Windows Server 2000 nicht viel geändert. Die Hardware-Hersteller schrieben ihre eigenen Druckertreiber, die meist gerätespezifisch waren. Erst vor ein paar Jahren wurden universelle Druckertreiber häufiger eingesetzt. Aber diese Treiber enthalten immer noch eine Menge anbieterspezifischer DLLs.
Im Laufe der Jahre wurde die Treiberdatenbank immer größer. Sie können das sehen, wenn Sie versuchen, einen Druckertreiber über das Windows-Update zu installieren. Es dauert Minuten, bis man die aktualisierte Liste erhält. Diese Liste enthält auch viele veraltete Treiber für Geräte, die nicht mehr verwendet werden.
Typ 4-Druckertreiber – mehr Druckoptionen möglich
Typ 4-Druckertreiber gibt es als „In-Box-Treiber“ (im Windows-Betriebssystem enthalten), als so genannte Klassentreiber und als herstellerspezifische Treiber, die vom Hersteller bereitgestellt werden. Die Idee hinter den Klassentreibern ist es, Geräte zu unterstützen, die mit der gleichen Druckersprache wie PostScript oder PCL kompatibel sind. Dieser universelle Ansatz hat einen großen Nachteil: Er führt zu einem begrenzten Funktionsumfang. In der Regel sind nur grundlegende Optionen wie z. B. Farbe/Schwarzweiß, Formate oder Simplex/Duplex verfügbar. Daher werden insbesondere die Funktionen von Multifunktionsgeräten möglicherweise nicht unterstützt.
Um den Mangel an Funktionen für ihre Produkte zu beseitigen und sich durch ihre eigene Schnittstelle zu unterscheiden, bieten Hersteller ihre eigenen Typ 4-Druckertreiber an. Wenn Sie einen Typ 4-Druckertreiber herunterladen möchten, können Sie dies über Windows Update oder direkt von der Homepage des Herstellers (Epson, Xerox usw.) tun.
Die V4-Druckertreiber basieren auf dem XPS-Druckmodell. Drucker, die XPS direkt verarbeiten können, benötigen keine zusätzlichen Rendering-Filter. Für alle anderen Druckgeräte muss das XPS-Format in ihre Sprache wie PostScript oder PCL konvertiert werden.
Weitere Informationen zu XPS findest du unter: https://msdn.microsoft.com/en-us/library/windows/hardware/ff564289(v=vs.85).aspx
XPS-Drucken: Vor- und Nachteile
Der Nachteil des XPS-Druckens ist, dass der Druckauftrag vollständig gespoolt werden muss, bevor der Drucker mit dem Drucken beginnt. Bei großen Druckaufträgen kann dies zu einer großen Verzögerung führen, die ein schlechtes Nutzererlebnis zur Folge hat.
Ein weiteres Problem ist die Verteilung von Druckertreibern für gemeinsam genutzte Druckobjekte von einem Druckserver. Typ 3-Druckertreiber müssen sowohl auf dem Server als auch auf dem Client installiert werden. Über „Point and Print“ wird der Treiber automatisch vom Server heruntergeladen, wenn der Nutzer eine Verbindung zu einem freigegebenen Drucker herstellt. Während dies auf normalen Desktops weniger kritisch ist, kann es in Terminal- oder virtuellen Desktop-Umgebungen große Probleme verursachen. Ein inkompatibler oder schlecht geschriebener Treiber wirkt sich auf alle Benutzer.innen auf dem Server aus.
Erschwerend kommt dazu, dass Sicherheitslücken im Druck-Subsystem in der Vergangenheit zum „PrintNightmare“ geführt haben. Microsoft empfiehlt, den automatischen Treiberdownload per GPO zu blockieren. Als Folge werden erweiterte Rechte auf Clientseite benötigt, um ein Druckobjekt vom Druckserver zu verbinden, wenn der Treiber noch nicht installiert ist. Damit ist ein höherer administrativer Aufwand verbunden.
Point and Print-Treiber
Mit der Druckertreiberklasse Typ 4 wurde das Verteilungsmodell auf dem Druckserver geändert. Wenn der.die Benutzer.in eine Verbindung zu einer freigegebenen Typ 4-Druckerwarteschlange herstellt, wird der entsprechende Typ 4-Druckertreiber aus dem lokalen Treiberspeicher auf dem Client installiert oder von Windows Update heruntergeladen. Wenn kein Treiber verfügbar ist, wird der so genannte „Microsoft enhanced Point and Print driver“ verwendet.
Der erweiterte Point and Print-Treiber bietet eine Standardschnittstelle mit nur begrenzten Funktionen. Ältere Versionen des Client-Betriebssystems können auch in Typ 4-Warteschlangen auf dem Druckserver drucken. In diesem Fall wird der „Microsoft enhanced Point and Print compatibility driver“ verwendet.
Eine große Einschränkung ist, dass ein Typ 4-Druckertreiber nicht mit Druckmonitoren (Ports) von Drittanbietern verbunden werden kann. Behalten Sie dies im Hinterkopf, wenn Sie eine Anwendung verwenden, die spezielle Druckeranschlüsse benötigt, z. B. Buchhaltungs- oder Pull-Printing-Lösungen.
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